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Politiker nehmen Erdbebenforscher nicht ernst !

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Christian

Christian

Tod durch alternative Energien: Politiker nehmen Erdbebenforscher nicht ernst


Udo Ulfkotte




In Italien wäre ein Erdbebenforscher
beinahe inhaftiert worden, weil er korrekt ein Erdbeben voraussagte. In
Japan hat ein Erdbebenforscher rechtzeitig vor den letzten schweren
Beben und der Gefahr einer nuklearen Katastrophe gewarnt – und musste
sich dafür entschuldigen. Im deutschsprachigen Raum sieht es nicht
anders aus, doch hier droht eine ganz andere Gefahr.




















Politiker nehmen Erdbebenforscher nicht ernst ! Shutterstock_18050254

Katsuhiko Ishibashi ist der international renommierteste japanische
Erdbebenforscher. Seit zwei Jahrzehnten sagt er frühzeitig Erdbeben in
Japan voraus. Dafür erntete er nicht etwa Dank, sondern tiefste
Verachtung. Katsuhiko Ishibashi prognostizierte das Erdbeben von Kobe
frühzeitig – fünf Monate zuvor. Der an der Universität von Kobe lehrende
Professor schrieb Ende 1994 darüber ein Buch – Warnungen eines Seismologen –,
das zum Bestseller wurde. Aber niemand unternahm etwas, um die
Auswirkungen auf die Bevölkerung zumindest zu mildern. Katsuhiko
Ishibashi





prognostizierte auch das schwere Erdbeben vom Frühjahr 2011 und die
folgende nukleare Katastrophe. Er musste sich dafür öffentlich
entschuldigen, Demut zeigen und wurde vom obersten Chef der japanischen
Atombehörde als »Amateur« verspottet. Japan baute 1964 seinen ersten
Atomreaktor – in jenem Jahr promovierte Katsuhiko Ishibashi. Frühzeitig
machte er darauf aufmerksam, dass in Japan beim Bau von Atomkraftwerken
die Gefahr von Erdbeben nicht ernst genommen wurde. Seismologische
Messungen waren bis 1995 nie Bestandteil von Genehmigungen für den Bau
der dortigen Kernkraftwerke (bis zum Erdbeben von Kobe). Und wer einmal
als Betreiber eine Genehmigung für den Betrieb eines Kernkraftwerkes
hatte, der behielt diese – ohne Nachbesserungen. Professor Katsuhiko
Ishibashi galt lange als ein rotes Tuch für die japanische
Atomindustrie. Seit Fukushima hat sich das zumindest ein wenig geändert. Zuvor wurde er mit seinen Prognosen ständig ausgelacht.

Es gibt ja immer wieder Prognosen, die für ungeahnte Erheiterung bei
Politikern und Unternehmen sorgen. Und die Verfasser solcher
Erdbebenprognosen bezeichnet man öffentlich als »Schwachköpfe«.
Giampaolo Giuliani, italienischer Erdbebenforscher am Laboratori Nazionali del Gran Sasso,
dem größten unterirdischen Versuchslabor für Elementarteilchenphysik
der Welt, ist ebenfalls ein solcher angeblicher »Schwachkopf«. Im März
2009 schlug er Alarm, nachdem er die Freisetzung eines radioaktiven
Gases – Radon – aus den geologischen Erdrissen in der Region beobachtet
hatte. Er behauptete, es werde bald ein schweres Erdbeben in den
Abruzzen geben. Giampaolo Giuliani kündigte für Ende März 2009 dieses
schwere Erdbeben an. Bis zum 31. März passierte jedoch nichts.
Und am 31. März kritisierte Guido Bertolaso, der Leiter des
italienischen Zivilschutzes, Giulianis Warnung. Er drohte sogar mit
einer Strafe gegen »diese Schwachköpfe, die sich damit amüsieren,
Falschmeldungen zu verbreiten«. In der Tat wurde Forscher Giuliani wegen des Verbreitens eines falschen Alarms angezeigt, schrieb die italienische Zeitung Corriere della Sera.
»Jeder weiß, dass man Erdbeben nicht vorhersagen kann«, war Bertolasos
Begründung. Eine Woche später als vorhergesagt traf Giulianis
Prophezeiung dann doch mit fürchterlicher Gewalt ein: Am 6. April 2009 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,8 die Abruzzen. Es gab viele Tote. Der »Schwachkopf« hatte Recht gehabt. Für die Angehörigen der Toten war das sicher kein Trost.

Warum ist dieser lange Vorspann für uns im deutschsprachigen Raum so wichtig? Weil es vor genau 100 Jahren ein Erdbeben der Stärke 6,1 in diesem Raum gab, dessen Auswirkungen man von Braunschweig bis in die Toskana spürte.
Die Menschen von heute haben es selbst im damaligen Epizentrum, dem
Raum von Überlingen, vergessen – oder verdrängt. Große Erdbeben
wiederholen sich irgendwann, diese Erkenntnis ist heute Stand der
Wissenschaft. Wir müssen im deutschsprachigen Raum mit Erdbeben der
Stärke um 6,1 rechnen. Erstaunlicherweise schalten wir Kernkraftwerke
wegen dieser Gefahr ab – und setzen stattdessen jetzt auch verstärkt auf
die Wasserkraft. Wir bauen Pumpspeicherwerke und Talsperren für die
alternative Stromerzeugung. Und wir lachen jene aus, die vor den großen Risiken warnen,
wenn die Dämme einem Erdbeben nicht standhalten werden und sich die
Fluten sich wie eine Walze rasend schnell in Richtung von Städten
bewegen werden. Der japanische Professor Katsuhiko Ishibashi und der
italienische Forscher Giampaolo Giuliani kennen das Gefühl, wenn man
ausgelacht wird. Einige tausend Tote später nimmt man sie jetzt ernst.

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