MEG selbst beschreiben:
Informationen und Erfahrungen zum Beschreiben des MEG (Motorsteuergerätes) über die OBD-Schnittstelle im Roadster. Zu Anfang aber erst einmal eine WARNUNG: Es handelt sich hier um einen Vorgang, der das MEG im Roadster komplett löschen kann. Man sollte sich also darüber bewusst sein, dass man mit dem hier beschriebenen grossen Schaden anrichten kann (neues MEG = 900 EUR). Ein totes MEG kann auch vom Smart Center nicht wiederbelebt werden. Die Star Diagnosis, mit der die Smart Center arbeiten, arbeitet nach strengen Vorschriften und lässt nur eine Initialisierung von neuen MEG´s zu.
Es kann aber auch um mehr als nur ein defektes Motorsteuergerät gehen. Wenn man das Programm im Steuergerät ohne ein gewisses Maß an Fachwissen ändert, kann man auch das Getriebe oder den gesamten Roadster-Motor riskieren - und damit evtl. sogar sein Leben gefährden.
Zu allgemeinen Informationen über Softwaretuning, siehe das Thema: Was ist was? Softwaretuning.
Was wird benötigt:
- Laptop (Betriebssystem Windows XP)
- Tuning-Software
- USB to K-line Flasher (z.B. KWP 2000 oder ByteShooter)
- Treiber-Software
- Tuning File
Wo man ein Laptop bekommt weiss jeder selbst.
Bild: © Kai Sackmann
Tuning-Files muss man sich kaufen. Im Internet werden DVDs mit tausenden von Tuning-Files verkauft (ca. 30 EUR / DVD). Was man dafür bekommt erfährt man allerdings erst, wenn man es aufgespielt hat und ausprobiert. Die Chance das man auf einer dieser DVD's ein Roadster-File findet ist aber eher gering, dafür ist er zu selten. Tuner selber werden ihre Files kaum aus der Hand geben, dafür sind sie einfach zu wertvoll und wurden bei einem Fileproduzenten teuer bezahlt.
Die deutschen Fileproduzenten (Kontakt über [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] oder einfach mal googeln) verkaufen ihre Tuningfiles meist nicht einzeln. Zuvor muss auch die entsprechende Hardware (Flasher) gekauft werden. Sie verkaufen selbst an die Tuner häufig nur verschlüsselte Files. Dann kann es auch nur mit einem entsprechenden Chiptuninginterface, welches das File wieder entschlüsselt, aufgespielt werden - aber nicht kopiert oder analysiert. Diese Flasher kosten mehrere tausend Euro.
Man kann es natürlich auch im Ausland versuchen. Am besten in Polen, Bulgarien usw. Allerdings ist der Einkauf von Tuningfiles auch eine Vertrauenssache. Es ist grundsätzlich sehr davon abzuraten, Software aus nicht vertrauenswürdigen Quellen auf sein MEG zu spielen. Ein File selber zu erstellen ist zu komplex (siehe weiter unten).
Einen Flasher bekommt man bei ebay oder, wie eben beschrieben, bei Internet-Anbietern, die zugleich auch Fileproduzenten sind oder ebenfalls bei diesen einkaufen.
Bekannt und getestet ist zum Beispiel der KWP 2000 - Flasher. Mit einem solchen Gerät ist es möglich das MEG neu zu beschreiben. Es handelt sich um einen KWP 2000 Flasher ohne PLUS-Bezeichnung (ca. 100 - 150 EUR). Mit einem KWP2000 Plus wurden bereits negative Erfahrungen gemacht. Er funktioniert nicht am Smart. Weiterhin ist zu beachten, das es verschiedene Geräte mit der Bezeichnung KWP 2000 gibt. Viele sind billige China-Nachbauten, die mehr Schaden anrichten können, als sie nutzen.
Auslesen kann man das MEG mit einem KWP 2000 eigentlich nicht, da der Roadster ein Motorsteuergerät mit der Bezeichnung MEG 1.1 hat. Bei älteren Modellen im Smart 42 Diesel war das möglich. Es ist also auf normalem Wege nicht möglich seine Originalsoftware mit dem KWP 2000 vorher zu sichern, um sie im Fall der Fälle wieder aufspielen zu können. Mit einem sehr aufwendigen Trick (siehe weiter unten) könnte man allerdings das MEG auslesen.
Besser ist da schon ein Flasher wie der ByteShooter (ehemals FlashBooster). Er kostet bei speziellen Anbietern allerdings mehrere tausend Euro (ca. 5000,- EUR). Der ByteShooter ist der bekannteste Flasher auf dem Markt und wird stetig weiterentwickelt. Er ermöglicht die Daten aus dem Steuergerät zu lesen, speichern und es zu beschreiben.
Vorbereitungen:
Als erstes müssen die passenden Softwaretreiber installiert werden. Dazu wird der Flasher in einen freien USB-Port am Laptop gesteckt. Windows erkennt das neue Gerät und gibt an, dass entsprechende Treiber installiert werden müssen. Diese befinden sich meist auf einer beiliegenden Software-CD. Die Treiber-CD einlegen und die Treiber installieren.
Bevor man sich an das Flashen des MEG macht, sollte man sich vergewissern, dass die Fahrzeug-Batterie des Roadsters und die Batterie des Laptops geladen und funktionstüchtig sind. Ein Stromausfall während des Flash-Vorganges wäre fatal für das Steuergerät. Das KWP2 000 ist recht einfach aufgebaut und somit recht empfindlich gegen Spannungsschwankungen, Störimpulse oder Timingprobleme bei der Übertragung. Daher sollten alle anderen Programme die auf dem Laptop laufen beendet werden. Falls die Übertragung fehlschlägt, arbeitet das MEG danach eventuell nicht mehr. Der ByteShooter ist da schon um einiges sicherer.
Beide Bilder: © Kai Sackmann
Motorsteuergerät flashen:
Der OBD-Stecker wird in die OBD-Diagnosebuchse am Roadster gesteckt. Dann startet man seine mitgelieferte Flash-Software. In dieser wird das Tuning-File ausgewählt und dann auf das Steuergerät geladen. Es dürfen nur Tuning-Files geladen werden, die auch für das Fahrzeug geschrieben wurden.
Beim ByteShooter wird ein gleichnamiges Programm mitgeliefert. Es kann auch frei im Internet herunter geladen werden. Mit diesem ist es auch möglich die Original-Software auszulesen. Nach dem Speichern sendet man die originalen Daten per Email an einen File-Produzenten, falls man noch kein File für das entsprechende Fahrzeug besitzt. Meist bekommt man innerhalb kurzer Zeit die modifizierten Chiptuning-Daten zurück (natürlich nur bei erfolgter Zahlung eines Betrag X). Diese schreibt man dann in das Steuergerät zurück.
Die ByteShooter-Software ist sehr einfach aufgebaut. Man wählt das entsprechende Fahrzeug aus und erhält alle notwendigen Informationen und Anweisungen zum Vorgang.
Gleich zu Anfang findet ein Chip Erase (Löschen) im Motorsteuergerät statt. Nach dem Aufspielvorgang (ca. 2 Minuten) hat man dann entweder ein lauffähiges MEG (lauffähiges File korrekt übertragen) oder ein totes MEG, dass nicht mehr reagiert. Das Aufspielen kann man immer wieder neu versuchen, so lange man die Zündung nicht ausschaltet. Sollte der Aufspielvorgang fehlerhaft sein und die Zündung wird ausgeschaltet, ist das MEG anschließend nicht mehr mit dem Flasher ansprechbar. In diesem Fall müsste das MEG in den sogenannten Bootloader-Modus gebracht werden, welchen der KWP 2000 Flasher nicht beherrscht. Hier helfen dann nur noch teure Spezialgeräte wie der ByteShooter zum Wiederbeleben des MEG.
Auslesen, Wiederbeleben und Beschreiben des MEG:
Prinzipiell ist das Auslesen mit mit jedem K-Line/Seriell (oder USB) Interface möglich, das sich als COM-Port ansprechen lässt. Professionell arbeiten kann man aber nur mit einem Flashbooster wie dem ByteShooter (ehemals FlashBooster). Zusätzlich muß man das Steuergerät dafür ausbauen, öffnen, extern an den Flashbooster anschließen und betreiben. Nur so kann man den Prozessor dazu bringen, über die K-Line ein anderes Programm zu booten (Bootloader-Modus), dass die gewünschten Speicherbereiche ausliest und überträgt (Hexdump). Nun können Files ausgelesen und andere auch wieder aufgespielt werden.
Was man mit dieser Methode auslesen will (Programm, Maps...) ist der Flash-Speicher, ein AM29F400BB mit 512 kByte. Adaptionsdaten, Fahrgestellnummer, Variantencodierungen und Sachen wie elektrische Schaltwippen, Tempomat usw. sind dagegen im EEProm codiert. Einem EEProm 24C02 mit 1k Bit.
Auslesen des MEG mit dem KWP2000:
Das KWP2000 ist im Prinzip nur ein K-Line/USB Pegelwandler mit speziellem Programm. Wie oben schon erwähnt, ist es mit einem Trick möglich das MEG auszulesen. Es handelt sich um einen Treiber-Trick.
Zum USB Chipsatz (FT232) gehört ein EEprom, in den der Hersteller Werte schreiben kann, nach denen das Flasher Programm sucht, um das Gerät anzusprechen. Zunächst sichert man das EEprom zur späteren Wiederherstellung und löscht es danach mit dem Program MPROG vom Chiphersteller [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Installiert man daraufhin den FT232 Standardtreiber taucht das KWP2000 als COM-Port in der Gerätesteuerung auf. Jetzt kann man mit dem Program Minimon, das auch als Freeware erhältlich ist, über diesen COM-Port und das Interface mit dem MEG kommunzieren.
Um den C167 EEprom dazu zu bringen den Bootstrap-Loader zu laden, muß man das Motorsteuergerät öffnen, um einen Pin über einen Widerstand auf Masse zu legen (bei Profi-Geräten genauso!). Dann lädt der Prozessor über die K-Line ein Programm auf das MEG, das daraufhin mit dem Rechner kommuniziert. Mit einem angepassten Bootstrap-Programm könnte man dann so ziemlich alles mit dem MEG machen.
Ein File verändern oder selbst erstellen:
Um ein File zu verändern oder zu erstellen benötigt man eine Editor-Software. Eine solche bekommt man kostenlos z.B. von [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Doch es gibt verschiedene Hürden, die es zu überwinden gilt:
Welche Kennfelder mit welchen Achsenbezeichnungen liegen an welcher Stelle. Wenn einem dort niemand hilft, kann man versuchen getunte Files und Originalfiles zu vergleichen. Dann findet man sicher schon mal einige veränderte Kennfelder. Aber was an den Achsen steht (Drehzahl, Last, Drosselklappenstellung Ladedruck Zündzeitpunkt, Einspritzmenge usw.) findet man darüber nicht heraus. Man disassembliert den Speicherinhalt (Übersetzen von Binärcode in eine lesbare Form) und versucht herauszufinden welche geänderten Parameter was bedeuten. Das ist leider bei so einem komplexen Steuergerät sehr aufwendig. Oder man versucht mit einem Spezialgerät an den Signalleitungen des Speicherbausteines zu schauen, wann auf welche Speicherbereiche zugegriffen wird. In Kombination mit den anderen Methoden kann man dann herausfinden an welchen Stellen welche motorischen Parameter stehen.
Um die Integrität der Daten im Steuergerät sicherzustellen werden mehrere Checksummen im Datenstand abgelegt. Wenn diese nicht passend neu berechnet wurden, gibt es im besten Fall einen Notlauf, im schlechtesten Fall läuft der Motor gar nicht mehr. Diese Checksummen kann man sich mit einem Programm wie WinOLS von [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] berechnen lassen (ca. 2000 EUR; Verkauf auch nur an gewerblich angemeldete Chiptuner).
Dann muß man noch herausfinden, wie weit man welche Parameter tunen kann, um die maximale Leistung zu bekommen ohne den Motor zu überlasten.
Dazu benötigt man Erfahrung mit Motoren und muss entsprechendes Mess-Equipment nachrüsten um eine Überlastung rechtzeitig zu erkennen (Breitbandlambda, Abgastemperatur, Abgasgegendruck usw.).
Für andere Steuergeräte (Saab, Mitsubishi, VW ...) gibt es offene Projekte, wo Interessierte solche Infos austauschen, die sie durch Reverse Engineering gewonnen haben. Dann könnte man mit so einem Freeware Programm auch für den Smart die Maps ändern.
Es gibt eine Vielzahl Checksummen über verschiedenste Speicherbereiche und dann noch eine, die in einem anderen Speicherbaustein (EEprom) liegt. Die Berechnung der Summen müsste für ein DoItYourself Tunig (ohne Profisoftware) noch weiter analysiert werden. Bislang gibt es noch kein frei verfügbares Programm was die Checksummen korregieren kann.
Hinweis:
Das Schreiben in das MEG ohne die von Smart verwendete Star Diagnosis ist von Smart später immer festzustellen und nachweisbar. Selbst wenn man ein Original-File mit original Checksummen über ein anderes File schreibt. Wie sich dies genau verhält ist noch nicht bekannt. Nur das ein Wert später auf 255 anstatt auf 0 steht und das Smart Center dies mit der aktuellen Star Diagnosis-Version feststellen kann.
Informationen und Erfahrungen zum Beschreiben des MEG (Motorsteuergerätes) über die OBD-Schnittstelle im Roadster. Zu Anfang aber erst einmal eine WARNUNG: Es handelt sich hier um einen Vorgang, der das MEG im Roadster komplett löschen kann. Man sollte sich also darüber bewusst sein, dass man mit dem hier beschriebenen grossen Schaden anrichten kann (neues MEG = 900 EUR). Ein totes MEG kann auch vom Smart Center nicht wiederbelebt werden. Die Star Diagnosis, mit der die Smart Center arbeiten, arbeitet nach strengen Vorschriften und lässt nur eine Initialisierung von neuen MEG´s zu.
Es kann aber auch um mehr als nur ein defektes Motorsteuergerät gehen. Wenn man das Programm im Steuergerät ohne ein gewisses Maß an Fachwissen ändert, kann man auch das Getriebe oder den gesamten Roadster-Motor riskieren - und damit evtl. sogar sein Leben gefährden.
Zu allgemeinen Informationen über Softwaretuning, siehe das Thema: Was ist was? Softwaretuning.
Was wird benötigt:
- Laptop (Betriebssystem Windows XP)
- Tuning-Software
- USB to K-line Flasher (z.B. KWP 2000 oder ByteShooter)
- Treiber-Software
- Tuning File
Wo man ein Laptop bekommt weiss jeder selbst.
Bild: © Kai Sackmann
Tuning-Files muss man sich kaufen. Im Internet werden DVDs mit tausenden von Tuning-Files verkauft (ca. 30 EUR / DVD). Was man dafür bekommt erfährt man allerdings erst, wenn man es aufgespielt hat und ausprobiert. Die Chance das man auf einer dieser DVD's ein Roadster-File findet ist aber eher gering, dafür ist er zu selten. Tuner selber werden ihre Files kaum aus der Hand geben, dafür sind sie einfach zu wertvoll und wurden bei einem Fileproduzenten teuer bezahlt.
Die deutschen Fileproduzenten (Kontakt über [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] oder einfach mal googeln) verkaufen ihre Tuningfiles meist nicht einzeln. Zuvor muss auch die entsprechende Hardware (Flasher) gekauft werden. Sie verkaufen selbst an die Tuner häufig nur verschlüsselte Files. Dann kann es auch nur mit einem entsprechenden Chiptuninginterface, welches das File wieder entschlüsselt, aufgespielt werden - aber nicht kopiert oder analysiert. Diese Flasher kosten mehrere tausend Euro.
Man kann es natürlich auch im Ausland versuchen. Am besten in Polen, Bulgarien usw. Allerdings ist der Einkauf von Tuningfiles auch eine Vertrauenssache. Es ist grundsätzlich sehr davon abzuraten, Software aus nicht vertrauenswürdigen Quellen auf sein MEG zu spielen. Ein File selber zu erstellen ist zu komplex (siehe weiter unten).
Einen Flasher bekommt man bei ebay oder, wie eben beschrieben, bei Internet-Anbietern, die zugleich auch Fileproduzenten sind oder ebenfalls bei diesen einkaufen.
Bekannt und getestet ist zum Beispiel der KWP 2000 - Flasher. Mit einem solchen Gerät ist es möglich das MEG neu zu beschreiben. Es handelt sich um einen KWP 2000 Flasher ohne PLUS-Bezeichnung (ca. 100 - 150 EUR). Mit einem KWP2000 Plus wurden bereits negative Erfahrungen gemacht. Er funktioniert nicht am Smart. Weiterhin ist zu beachten, das es verschiedene Geräte mit der Bezeichnung KWP 2000 gibt. Viele sind billige China-Nachbauten, die mehr Schaden anrichten können, als sie nutzen.
Auslesen kann man das MEG mit einem KWP 2000 eigentlich nicht, da der Roadster ein Motorsteuergerät mit der Bezeichnung MEG 1.1 hat. Bei älteren Modellen im Smart 42 Diesel war das möglich. Es ist also auf normalem Wege nicht möglich seine Originalsoftware mit dem KWP 2000 vorher zu sichern, um sie im Fall der Fälle wieder aufspielen zu können. Mit einem sehr aufwendigen Trick (siehe weiter unten) könnte man allerdings das MEG auslesen.
Besser ist da schon ein Flasher wie der ByteShooter (ehemals FlashBooster). Er kostet bei speziellen Anbietern allerdings mehrere tausend Euro (ca. 5000,- EUR). Der ByteShooter ist der bekannteste Flasher auf dem Markt und wird stetig weiterentwickelt. Er ermöglicht die Daten aus dem Steuergerät zu lesen, speichern und es zu beschreiben.
Vorbereitungen:
Als erstes müssen die passenden Softwaretreiber installiert werden. Dazu wird der Flasher in einen freien USB-Port am Laptop gesteckt. Windows erkennt das neue Gerät und gibt an, dass entsprechende Treiber installiert werden müssen. Diese befinden sich meist auf einer beiliegenden Software-CD. Die Treiber-CD einlegen und die Treiber installieren.
Bevor man sich an das Flashen des MEG macht, sollte man sich vergewissern, dass die Fahrzeug-Batterie des Roadsters und die Batterie des Laptops geladen und funktionstüchtig sind. Ein Stromausfall während des Flash-Vorganges wäre fatal für das Steuergerät. Das KWP2 000 ist recht einfach aufgebaut und somit recht empfindlich gegen Spannungsschwankungen, Störimpulse oder Timingprobleme bei der Übertragung. Daher sollten alle anderen Programme die auf dem Laptop laufen beendet werden. Falls die Übertragung fehlschlägt, arbeitet das MEG danach eventuell nicht mehr. Der ByteShooter ist da schon um einiges sicherer.
Beide Bilder: © Kai Sackmann
Motorsteuergerät flashen:
Der OBD-Stecker wird in die OBD-Diagnosebuchse am Roadster gesteckt. Dann startet man seine mitgelieferte Flash-Software. In dieser wird das Tuning-File ausgewählt und dann auf das Steuergerät geladen. Es dürfen nur Tuning-Files geladen werden, die auch für das Fahrzeug geschrieben wurden.
Beim ByteShooter wird ein gleichnamiges Programm mitgeliefert. Es kann auch frei im Internet herunter geladen werden. Mit diesem ist es auch möglich die Original-Software auszulesen. Nach dem Speichern sendet man die originalen Daten per Email an einen File-Produzenten, falls man noch kein File für das entsprechende Fahrzeug besitzt. Meist bekommt man innerhalb kurzer Zeit die modifizierten Chiptuning-Daten zurück (natürlich nur bei erfolgter Zahlung eines Betrag X). Diese schreibt man dann in das Steuergerät zurück.
Die ByteShooter-Software ist sehr einfach aufgebaut. Man wählt das entsprechende Fahrzeug aus und erhält alle notwendigen Informationen und Anweisungen zum Vorgang.
Gleich zu Anfang findet ein Chip Erase (Löschen) im Motorsteuergerät statt. Nach dem Aufspielvorgang (ca. 2 Minuten) hat man dann entweder ein lauffähiges MEG (lauffähiges File korrekt übertragen) oder ein totes MEG, dass nicht mehr reagiert. Das Aufspielen kann man immer wieder neu versuchen, so lange man die Zündung nicht ausschaltet. Sollte der Aufspielvorgang fehlerhaft sein und die Zündung wird ausgeschaltet, ist das MEG anschließend nicht mehr mit dem Flasher ansprechbar. In diesem Fall müsste das MEG in den sogenannten Bootloader-Modus gebracht werden, welchen der KWP 2000 Flasher nicht beherrscht. Hier helfen dann nur noch teure Spezialgeräte wie der ByteShooter zum Wiederbeleben des MEG.
Auslesen, Wiederbeleben und Beschreiben des MEG:
Prinzipiell ist das Auslesen mit mit jedem K-Line/Seriell (oder USB) Interface möglich, das sich als COM-Port ansprechen lässt. Professionell arbeiten kann man aber nur mit einem Flashbooster wie dem ByteShooter (ehemals FlashBooster). Zusätzlich muß man das Steuergerät dafür ausbauen, öffnen, extern an den Flashbooster anschließen und betreiben. Nur so kann man den Prozessor dazu bringen, über die K-Line ein anderes Programm zu booten (Bootloader-Modus), dass die gewünschten Speicherbereiche ausliest und überträgt (Hexdump). Nun können Files ausgelesen und andere auch wieder aufgespielt werden.
Was man mit dieser Methode auslesen will (Programm, Maps...) ist der Flash-Speicher, ein AM29F400BB mit 512 kByte. Adaptionsdaten, Fahrgestellnummer, Variantencodierungen und Sachen wie elektrische Schaltwippen, Tempomat usw. sind dagegen im EEProm codiert. Einem EEProm 24C02 mit 1k Bit.
Auslesen des MEG mit dem KWP2000:
Das KWP2000 ist im Prinzip nur ein K-Line/USB Pegelwandler mit speziellem Programm. Wie oben schon erwähnt, ist es mit einem Trick möglich das MEG auszulesen. Es handelt sich um einen Treiber-Trick.
Zum USB Chipsatz (FT232) gehört ein EEprom, in den der Hersteller Werte schreiben kann, nach denen das Flasher Programm sucht, um das Gerät anzusprechen. Zunächst sichert man das EEprom zur späteren Wiederherstellung und löscht es danach mit dem Program MPROG vom Chiphersteller [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Installiert man daraufhin den FT232 Standardtreiber taucht das KWP2000 als COM-Port in der Gerätesteuerung auf. Jetzt kann man mit dem Program Minimon, das auch als Freeware erhältlich ist, über diesen COM-Port und das Interface mit dem MEG kommunzieren.
Um den C167 EEprom dazu zu bringen den Bootstrap-Loader zu laden, muß man das Motorsteuergerät öffnen, um einen Pin über einen Widerstand auf Masse zu legen (bei Profi-Geräten genauso!). Dann lädt der Prozessor über die K-Line ein Programm auf das MEG, das daraufhin mit dem Rechner kommuniziert. Mit einem angepassten Bootstrap-Programm könnte man dann so ziemlich alles mit dem MEG machen.
Ein File verändern oder selbst erstellen:
Um ein File zu verändern oder zu erstellen benötigt man eine Editor-Software. Eine solche bekommt man kostenlos z.B. von [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Doch es gibt verschiedene Hürden, die es zu überwinden gilt:
Welche Kennfelder mit welchen Achsenbezeichnungen liegen an welcher Stelle. Wenn einem dort niemand hilft, kann man versuchen getunte Files und Originalfiles zu vergleichen. Dann findet man sicher schon mal einige veränderte Kennfelder. Aber was an den Achsen steht (Drehzahl, Last, Drosselklappenstellung Ladedruck Zündzeitpunkt, Einspritzmenge usw.) findet man darüber nicht heraus. Man disassembliert den Speicherinhalt (Übersetzen von Binärcode in eine lesbare Form) und versucht herauszufinden welche geänderten Parameter was bedeuten. Das ist leider bei so einem komplexen Steuergerät sehr aufwendig. Oder man versucht mit einem Spezialgerät an den Signalleitungen des Speicherbausteines zu schauen, wann auf welche Speicherbereiche zugegriffen wird. In Kombination mit den anderen Methoden kann man dann herausfinden an welchen Stellen welche motorischen Parameter stehen.
Um die Integrität der Daten im Steuergerät sicherzustellen werden mehrere Checksummen im Datenstand abgelegt. Wenn diese nicht passend neu berechnet wurden, gibt es im besten Fall einen Notlauf, im schlechtesten Fall läuft der Motor gar nicht mehr. Diese Checksummen kann man sich mit einem Programm wie WinOLS von [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] berechnen lassen (ca. 2000 EUR; Verkauf auch nur an gewerblich angemeldete Chiptuner).
Dann muß man noch herausfinden, wie weit man welche Parameter tunen kann, um die maximale Leistung zu bekommen ohne den Motor zu überlasten.
Dazu benötigt man Erfahrung mit Motoren und muss entsprechendes Mess-Equipment nachrüsten um eine Überlastung rechtzeitig zu erkennen (Breitbandlambda, Abgastemperatur, Abgasgegendruck usw.).
Für andere Steuergeräte (Saab, Mitsubishi, VW ...) gibt es offene Projekte, wo Interessierte solche Infos austauschen, die sie durch Reverse Engineering gewonnen haben. Dann könnte man mit so einem Freeware Programm auch für den Smart die Maps ändern.
Es gibt eine Vielzahl Checksummen über verschiedenste Speicherbereiche und dann noch eine, die in einem anderen Speicherbaustein (EEprom) liegt. Die Berechnung der Summen müsste für ein DoItYourself Tunig (ohne Profisoftware) noch weiter analysiert werden. Bislang gibt es noch kein frei verfügbares Programm was die Checksummen korregieren kann.
Hinweis:
Das Schreiben in das MEG ohne die von Smart verwendete Star Diagnosis ist von Smart später immer festzustellen und nachweisbar. Selbst wenn man ein Original-File mit original Checksummen über ein anderes File schreibt. Wie sich dies genau verhält ist noch nicht bekannt. Nur das ein Wert später auf 255 anstatt auf 0 steht und das Smart Center dies mit der aktuellen Star Diagnosis-Version feststellen kann.