Geheimdienste: Wer verriet die Daten über den Terroranschlag des Militärgeheimdienstes?
Udo Ulfkotte
Diplomaten sind keine Krieger. Sie sollen die friedlichen Kontakte der Völker aufrechterhalten. Ganz anders ist es bei Geheimdiensten. Die arbeiten da weiter, wo Diplomaten aufhören. Mitunter verüben sie offenbar auch Terroranschläge. Und zwar auf Diplomaten.
Ein solcher geheimdienstlicher Terroranschlag wurde nun aufgeklärt. Die Öffentlichkeit hätte eigentlich niemals davon erfahren sollen. Doch irgendwer hat die Ermittlungsergebnisse an eine große amerikanische Zeitung verraten. Und danach hat der russische Militärgeheimdienst GRU
einen Terroranschlag auf amerikanische Diplomaten verübt. Doch die Bösen sind nun nicht die Terroristen, sondern wieder einmal die Whistleblower, die »Verräter«.
Ein Journalist der Zeitung Washington Times, Eli Lake, ist über Nacht zum Staatsfeind geworden. Er hat vor wenigen Tagen das getan, was auch Julian Assange mit seiner Organisation WikiLeaks ins Visier der US-Regierung brachte: Eli Lake hat amerikanische Staatsgeheimnisse veröffentlicht. In der Washington Times enthüllte er die Urheber eines Bombenanschlages vom September 2010 auf amerikanische Diplomaten in der georgischen Hauptstadt Tiflis: Haupttäter war demnach angeblich Major Yevgeny Borisov vom russischen Militärgeheimdienst GRU.
Alle amerikanischen Geheimdienste hatten insgeheim Jagd auf die Urheber des Attentates gemacht. Und nicht nur die CIA legte der US-Regierung und den US-Geheimdienstkomittees einen Bericht vor. Spätestens seit Januar 2011 waren auch Präsident Obama und der Nationale Sicherheitsrat darüber informiert, dass der russische Militärgeheimdienst einen Bombenanschlag auf amerikanische Diplomaten verübt hatte. Für die amerikanische Regierung kann das alles jedoch keine große Überraschung gewesen sein, denn die zuvor von WikiLeaks veröffentlichten US-Dokumente gaben ja auch in anderen Fällen von Terroranschlägen auf Amerikaner deutliche Hinweise darauf, dass immer wieder mal auch russische Geheimdienste daran beteiligt waren.
Nun gibt es allerdings eine Welle der Empörung. Nicht etwa gegen den russischen Militärgeheimdienst oder gegen den angeblichen Hauptverantwortlichen, Major Yevgeny Borisov. Die Empörung richtet sich vielmehr gegen den Überbringer der Nachricht, Eli Lake, und gegen dessen Informanten. Das Forbes-Magazin fragt empört: »Wer verriet die geheimen Informationen an die Washington Times?« Auch The Atlantic befasst sich nun mit den Anschuldigungen gegen die Russen. Wenn die Veröffentlichung in der Washington Times tatsächlich inhaltlich völlig korrekt ist, dann können amerikanische Geheimdienste jetzt gar nicht anders, als den Journalisten Eli Lake rund um die Uhr zu überwachen und wie einen Staatsfeind zu behandeln. Denn sie müssen Angst davor haben, dass weitere Staatsgeheimnisse veröffentlicht werden und die Kulissen der diplomatischen Korrektheiten dadurch beschädigt werden. Erstaunlicherweise berichten deutschsprachige Medien bislang nicht über den Krieg der Geheimdienste gegen Diplomaten.
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einen Terroranschlag auf amerikanische Diplomaten verübt. Doch die Bösen sind nun nicht die Terroristen, sondern wieder einmal die Whistleblower, die »Verräter«.
Ein Journalist der Zeitung Washington Times, Eli Lake, ist über Nacht zum Staatsfeind geworden. Er hat vor wenigen Tagen das getan, was auch Julian Assange mit seiner Organisation WikiLeaks ins Visier der US-Regierung brachte: Eli Lake hat amerikanische Staatsgeheimnisse veröffentlicht. In der Washington Times enthüllte er die Urheber eines Bombenanschlages vom September 2010 auf amerikanische Diplomaten in der georgischen Hauptstadt Tiflis: Haupttäter war demnach angeblich Major Yevgeny Borisov vom russischen Militärgeheimdienst GRU.
Alle amerikanischen Geheimdienste hatten insgeheim Jagd auf die Urheber des Attentates gemacht. Und nicht nur die CIA legte der US-Regierung und den US-Geheimdienstkomittees einen Bericht vor. Spätestens seit Januar 2011 waren auch Präsident Obama und der Nationale Sicherheitsrat darüber informiert, dass der russische Militärgeheimdienst einen Bombenanschlag auf amerikanische Diplomaten verübt hatte. Für die amerikanische Regierung kann das alles jedoch keine große Überraschung gewesen sein, denn die zuvor von WikiLeaks veröffentlichten US-Dokumente gaben ja auch in anderen Fällen von Terroranschlägen auf Amerikaner deutliche Hinweise darauf, dass immer wieder mal auch russische Geheimdienste daran beteiligt waren.
Nun gibt es allerdings eine Welle der Empörung. Nicht etwa gegen den russischen Militärgeheimdienst oder gegen den angeblichen Hauptverantwortlichen, Major Yevgeny Borisov. Die Empörung richtet sich vielmehr gegen den Überbringer der Nachricht, Eli Lake, und gegen dessen Informanten. Das Forbes-Magazin fragt empört: »Wer verriet die geheimen Informationen an die Washington Times?« Auch The Atlantic befasst sich nun mit den Anschuldigungen gegen die Russen. Wenn die Veröffentlichung in der Washington Times tatsächlich inhaltlich völlig korrekt ist, dann können amerikanische Geheimdienste jetzt gar nicht anders, als den Journalisten Eli Lake rund um die Uhr zu überwachen und wie einen Staatsfeind zu behandeln. Denn sie müssen Angst davor haben, dass weitere Staatsgeheimnisse veröffentlicht werden und die Kulissen der diplomatischen Korrektheiten dadurch beschädigt werden. Erstaunlicherweise berichten deutschsprachige Medien bislang nicht über den Krieg der Geheimdienste gegen Diplomaten.
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