Enthüllt: die Wahrheit über »frische« Lebensmittel
Udo Ulfkotte
Verbraucher zahlen gern etwas mehr, wenn Lebensmittel ganz »frisch« erscheinen. Was glauben Sie, wie alt »frisches« Obst, Fleisch oder »frische« Eier sind? Heißt »fangfrisch« für Sie etwa, dass der Fisch gerade erst gefangen wurde? Oder könnte es sein, dass selbst »fangfrischer« Fisch schon mehr als einen halben Monat alt ist? Und wie ist es mit »frischen« Brötchen? Nun, die sind häufig mehrere Monate alt. Auch »frischer« Orangensaft ist alles andere als frisch. Unternehmen wir einen Streifzug durch die Frischeregale der Lebensmittelmärkte. Dort ist die Wahrheit ernüchternd.
In der Europäischen Union dürfen Eier dem Verbraucher mit dem Prädikat »legefrisch« verkauft werden, wenn sie innerhalb von neun Tagen nach dem Legen in den Handel kommen. Bis zu 28 Tage lang liegen sie so im Handel als »legefrisch«. Noch wesentlich älter ist »fangfrischer« Fisch. Fisch aus heimischen Gewässern (dazu zählen etwa Atlantik, Mittelmeer sowie Nord- und Ostsee) gilt in der Europäischen Union nicht mehr als »fangfrisch«, wenn er tiefgefroren wurde. Liegt der Fisch allerdings nur auf Eis, um ihn für den Transport zu kühlen, dann gilt er im juristischen Sinne nicht als tiefgefroren (obwohl er in der Realität technisch durchgefroren ist) und darf bis zu 16 Tage lang als angeblich »fangfrischer« Fisch transportiert werden, ehe er dann in eine Frisch-Fisch-Kühltheke im Lebensmittelhandel kommt. Kein Endkunde weiß beim Fischkauf an einer Frisch-Fisch-Kühltheke, ob ein europäischer Fischtrawler seinen Fang etwa aus dem Atlantik zwei Wochen lang bis zur Rückkehr in den Heimathafen (auf Eis gefroren) transportiert hat oder ob der Fisch erst vor wenigen Stunden gefangen wurde. Noch wesentlich ernüchternder ist die Lage bei angeblich fangfrischem Fisch, der nicht aus heimischen Gewässern stammt. Angeblich fangfrische Garnelen und Shrimps sind durchschnittlich sechs bis zwölf (!) Monate alt, wenn sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz verkauft werden. »Frischer« Thunfisch und »frische« Garnelen müssen (!) in der EU sogar mindestens 24 Stunden tiefgefroren werden, um Parasiten abzutöten. Das Gefrieren ist eine Voraussetzung für den Verkauf als »frische« Ware. Das ist für Verbraucher irritierend. Denn sie sind ganz sicher der Auffassung, dass frischer Fisch keinesfalls tiefgefroren und wieder aufgetaut sein darf. Bei vielen Fischarten ist das allerdings eine Illusion. Vor allem Riesengarnelen und Hummerkrabben, die bald wieder für das sommerliche Grillvergnügen im europäischen Handel »frisch« angeboten werden, haben eine mindestens 7.000 Kilometer lange Reise hinter sich, sind mindestens sechs Monate alt und mehrfach gefroren und wieder aufgetaut worden.
Wie ist die Lage bei »frischen« Brötchen, »frischem« Brot, bei Orangensaft, frisch geschlachteten Hähnchen, bei »frischer« Vollmilch, bei »erntefrischen« Äpfeln und bei Tomaten? Vieles von dem, was wir wegen der angeblichen »Frische« gern teuer bezahlen, ist bei näherer Betrachtung reichlich alt. Es sind Kunstprodukte, die nur noch frisch aussehen.
Udo Ulfkotte
Verbraucher zahlen gern etwas mehr, wenn Lebensmittel ganz »frisch« erscheinen. Was glauben Sie, wie alt »frisches« Obst, Fleisch oder »frische« Eier sind? Heißt »fangfrisch« für Sie etwa, dass der Fisch gerade erst gefangen wurde? Oder könnte es sein, dass selbst »fangfrischer« Fisch schon mehr als einen halben Monat alt ist? Und wie ist es mit »frischen« Brötchen? Nun, die sind häufig mehrere Monate alt. Auch »frischer« Orangensaft ist alles andere als frisch. Unternehmen wir einen Streifzug durch die Frischeregale der Lebensmittelmärkte. Dort ist die Wahrheit ernüchternd.
In der Europäischen Union dürfen Eier dem Verbraucher mit dem Prädikat »legefrisch« verkauft werden, wenn sie innerhalb von neun Tagen nach dem Legen in den Handel kommen. Bis zu 28 Tage lang liegen sie so im Handel als »legefrisch«. Noch wesentlich älter ist »fangfrischer« Fisch. Fisch aus heimischen Gewässern (dazu zählen etwa Atlantik, Mittelmeer sowie Nord- und Ostsee) gilt in der Europäischen Union nicht mehr als »fangfrisch«, wenn er tiefgefroren wurde. Liegt der Fisch allerdings nur auf Eis, um ihn für den Transport zu kühlen, dann gilt er im juristischen Sinne nicht als tiefgefroren (obwohl er in der Realität technisch durchgefroren ist) und darf bis zu 16 Tage lang als angeblich »fangfrischer« Fisch transportiert werden, ehe er dann in eine Frisch-Fisch-Kühltheke im Lebensmittelhandel kommt. Kein Endkunde weiß beim Fischkauf an einer Frisch-Fisch-Kühltheke, ob ein europäischer Fischtrawler seinen Fang etwa aus dem Atlantik zwei Wochen lang bis zur Rückkehr in den Heimathafen (auf Eis gefroren) transportiert hat oder ob der Fisch erst vor wenigen Stunden gefangen wurde. Noch wesentlich ernüchternder ist die Lage bei angeblich fangfrischem Fisch, der nicht aus heimischen Gewässern stammt. Angeblich fangfrische Garnelen und Shrimps sind durchschnittlich sechs bis zwölf (!) Monate alt, wenn sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz verkauft werden. »Frischer« Thunfisch und »frische« Garnelen müssen (!) in der EU sogar mindestens 24 Stunden tiefgefroren werden, um Parasiten abzutöten. Das Gefrieren ist eine Voraussetzung für den Verkauf als »frische« Ware. Das ist für Verbraucher irritierend. Denn sie sind ganz sicher der Auffassung, dass frischer Fisch keinesfalls tiefgefroren und wieder aufgetaut sein darf. Bei vielen Fischarten ist das allerdings eine Illusion. Vor allem Riesengarnelen und Hummerkrabben, die bald wieder für das sommerliche Grillvergnügen im europäischen Handel »frisch« angeboten werden, haben eine mindestens 7.000 Kilometer lange Reise hinter sich, sind mindestens sechs Monate alt und mehrfach gefroren und wieder aufgetaut worden.
Wie ist die Lage bei »frischen« Brötchen, »frischem« Brot, bei Orangensaft, frisch geschlachteten Hähnchen, bei »frischer« Vollmilch, bei »erntefrischen« Äpfeln und bei Tomaten? Vieles von dem, was wir wegen der angeblichen »Frische« gern teuer bezahlen, ist bei näherer Betrachtung reichlich alt. Es sind Kunstprodukte, die nur noch frisch aussehen.