Pimp my PS3 - Neue Festplatte
Die 40 GByte eurer PlayStation 3 sind nicht genug für eure Datenmengen? So baut ihr eine neue Harddisk ein.
Von Daniel Feith
Urlaubsfotos und –Videos, ein paar MP3-Dateien, eine dicke Linux-Partition und natürlich jede Menge Demos und Spiele aus dem PlayStation Store – schon ist die interne Festplatte der PlayStation 3 prall gefüllt oder wird sogar zu klein. Erst recht, wenn ihr euch für eine PS3 der neuesten Baureihe mit lediglich 40 GByte Plattenkapazität entschieden habt. Zum Glück lässt euch Sony -- anders als Microsoft -- eine handelsübliche Notebook-Festplatte in die Konsole einbauen, um deren Kapazität zu erweitern. Wie der Einbau geht, zeigen wir hier.
Was brauche ich?
Bevor
es losgeht, solltet ihr euch das richtige Werkzeug und Zubehör zurecht
legen. Das Wichtigste ist natürlich die neue Festplatte. Sie muss
unbedingt einen so genannten S-ATA-Anschluss (Serial ATA) und 2,5 Zoll
Durchmesser haben. Die Marke ist grundsätzlich egal, Sony verbaut für
gewöhnlich Seagate-Platten. Ihr könnt jedoch auch zu günstigeren
Modellen von Toshiba oder Samsung
greifen. Zur Orientierung: Wir haben für ein 200-GByte-Gerät von
Toshiba bei einem Online-Versand rund 100 Euro (inkl. Versand) bezahlt.
Wichtig ist noch die Umdrehungsgeschwindigkeit der Platte: Die
Original-Disk dreht sich 5.400 Mal in der Minute (5.400 RPM). Ihr könnt
theoretisch zwar auch schnellere Modelle mit 7.200 RPM einbauen,
sicherer fahrt ihr aber mit der langsameren Variante. In der Praxis ist
ohnehin kein Unterschied zu merken. Neben der Platte braucht ihr eigentlich nur einen
Schraubenzieher. Der muss allerdings absolut bombenfest in die winzigen
Schrauben der PlayStation 3 passen,
da ihr die Schlitze sonst ausleiert und den Umbau gänzlich unmöglich
macht! Am besten besorgt ihr euch im Elektronik-Laden einen
Schraubenzieher, der speziell zum Arbeiten an Notebooks gedacht ist.
Achtet darauf, dass er einen großen, rutschfesten Griff hat – beim
Lockern der maschinell extrem festgezogenen Schrauben braucht ihr guten
Grip. Haltet auch eine Kombizange bereit. Wenn alle Stricke reißen,
lassen sich mit der die leicht hervorstehenden Harddisk-Schrauben
zumindest lockern.Bevor ihr daran geht, die alte Festplatte auszubauen, solltet ihr die Daten darauf sichern. Das geht am einfachsten mit einem USB-Stick, auf den ihr ihm Game-Menü der PS3
sämtliche Spielstände und Rekorde kopiert. Allerdings funktioniert das
nicht komfortabel gesammelt, ihr müsste alle Daten einzeln übertragen.
Gleiches gilt für PlayStation 2-Savegames, die ihr vielleicht noch auf den virtuellen Memory Cards eurer PlayStation 3 habt. Immerhin: Fotos, Videos und Musik lassen sich dank der Funktion »Mehrere Kopieren« umso fixer sichern. Vom PlayStation
Store heruntergeladene Spiele und Demos könnt ihr nicht kopieren, ihr
müsst sie nach dem Umbau neu saugen. Immerhin sind bei eurem Account
bereits gekaufte Titel vermerkt, der erneute Download ist gratis.
Sollte eine Linux-Partition auf der Konsole
liegen, habt ihr leider Pech gehabt – es gibt keine Möglichkeit, diese
auf die neue Platte zu übertragen. Übrigens: Solltet ihr eine große
USB-Festplatte besitzen, könnt ihr euch die mühselige Einzel-Kopiererei
sparen und die Backup-Funktion aus dem System-Menü nutzen.
Das blaue Biest
Zunächst
steckt ihr alle Kabel ab und trennt die Konsole vor allem vom
Stromnetz. Die Harddisk-Klappe findet ihr auf der linken Seite der PlayStation 3,
mit dem Fingernagel oder einem flachen Schraubenzieher geht sie leicht
auf. Jetzt steht ihr vor dem ersten größeren Hindernis, einer
unscheinbaren blauen Schraube. Dieses Biest sitzt unglaublich fest,
deshalb ist jetzt viel Kraft und Gefühl gefragt. Letzteres braucht ihr,
damit ihr nicht aus Versehen die Schlitze abschleift und die Schraube
damit ruiniert! Stellt die PS3 am besten hochkant, dann könnt ihr mehr Druck auf den Schraubenzieher geben und er rutscht nicht so leicht durch.
Wenn
die blaue Schraube entfernt ist, hebt ihr den Drahtbügel leicht an und
zieht ihn in Richtung Konsolenvorderseite. Mit einem sanften Klicken
lösen sich jetzt die Kontakte der Festplatte und ihr könnt einen
kleinen Blechschlitten, den so genannten Caddy, nach oben aus der
Konsole heben. Im Caddy ist die eigentliche Festplatte mit vier
weiteren Schräubchen fixiert, die ihr ebenfalls vorsichtig, aber mit
Druck löst.
Jetzt
könnt ihr die alte Platte heraus schieben und die neue einsetzen und
festschrauben. Danach versenkt ihr den Caddy von oben im
Laufwerksschacht und drückt ihn vorsichtig nach hinten. Wenn die Platte
richtig im Caddy sitzt, sollten die Kontakte sanft einrasten. Tipp:
Sobald die Löcher für die blaue Schraube deckungsgleich sind, ist der
Caddy in der finalen Position. Zum Schluss setzt ihr das blaue Biest
wieder ein, schließt die Festplattenklappe und hängt die Konsole wieder
an Strom und Fernseher.
Sobald ihr die PlayStation 3 jetzt einschaltet, erkennt das System die neue Festplatte
und will sie formatieren. Stimmt der Abfrage zu, nach ein paar Sekunden
ist alles vorbei. Jetzt könnt ihr im Systemmenü den neuen
Festplattenlatz überprüfen. Nicht erschrecken, wenn dort etliche GByte
weniger als erwartet angezeigt werden. Die PS3
braucht Platz für ihre Systemdateien, außerdem führen unterschiedliche
Berechnungsarten für die Angaben von Harddisk-Kapazitäten oft zu
Diskrepanzen.
Nach der Formatierung könnt ihr anfangen, sämtliche zuvor gesicherte Daten vom USB-Stick wieder zurück auf die Konsole
zu schaufeln. Leider müsst ihr auch dabei wieder alles einzeln
übertragen. Vorsicht: Wenn ihr plant, auf der neuen Platte eine
Linux-Partition anzulegen, sollte das euer allererster Schritt (noch
vor dem Daten-Rückkopieren) sein. Beim Partitionieren werden nämlich
sämtliche Festplatteninhalte gelöscht; wenn die Disk ohnehin
jungfräulich ist, geht dabei nichts verloren. Gratulation, ihr habt die Konsole ordentlich aufgebohrt und nun
hoffentlich ausreichend Platz für eure Daten. Und sollte der auch
wieder knapp werden – die Festplatten-Hersteller entwickeln fast
jährlich größere Modelle.
Die 40 GByte eurer PlayStation 3 sind nicht genug für eure Datenmengen? So baut ihr eine neue Harddisk ein.
Von Daniel Feith
Urlaubsfotos und –Videos, ein paar MP3-Dateien, eine dicke Linux-Partition und natürlich jede Menge Demos und Spiele aus dem PlayStation Store – schon ist die interne Festplatte der PlayStation 3 prall gefüllt oder wird sogar zu klein. Erst recht, wenn ihr euch für eine PS3 der neuesten Baureihe mit lediglich 40 GByte Plattenkapazität entschieden habt. Zum Glück lässt euch Sony -- anders als Microsoft -- eine handelsübliche Notebook-Festplatte in die Konsole einbauen, um deren Kapazität zu erweitern. Wie der Einbau geht, zeigen wir hier.
Was brauche ich?
es losgeht, solltet ihr euch das richtige Werkzeug und Zubehör zurecht
legen. Das Wichtigste ist natürlich die neue Festplatte. Sie muss
unbedingt einen so genannten S-ATA-Anschluss (Serial ATA) und 2,5 Zoll
Durchmesser haben. Die Marke ist grundsätzlich egal, Sony verbaut für
gewöhnlich Seagate-Platten. Ihr könnt jedoch auch zu günstigeren
Modellen von Toshiba oder Samsung
greifen. Zur Orientierung: Wir haben für ein 200-GByte-Gerät von
Toshiba bei einem Online-Versand rund 100 Euro (inkl. Versand) bezahlt.
Wichtig ist noch die Umdrehungsgeschwindigkeit der Platte: Die
Original-Disk dreht sich 5.400 Mal in der Minute (5.400 RPM). Ihr könnt
theoretisch zwar auch schnellere Modelle mit 7.200 RPM einbauen,
sicherer fahrt ihr aber mit der langsameren Variante. In der Praxis ist
ohnehin kein Unterschied zu merken. Neben der Platte braucht ihr eigentlich nur einen
Schraubenzieher. Der muss allerdings absolut bombenfest in die winzigen
Schrauben der PlayStation 3 passen,
da ihr die Schlitze sonst ausleiert und den Umbau gänzlich unmöglich
macht! Am besten besorgt ihr euch im Elektronik-Laden einen
Schraubenzieher, der speziell zum Arbeiten an Notebooks gedacht ist.
Achtet darauf, dass er einen großen, rutschfesten Griff hat – beim
Lockern der maschinell extrem festgezogenen Schrauben braucht ihr guten
Grip. Haltet auch eine Kombizange bereit. Wenn alle Stricke reißen,
lassen sich mit der die leicht hervorstehenden Harddisk-Schrauben
zumindest lockern.Bevor ihr daran geht, die alte Festplatte auszubauen, solltet ihr die Daten darauf sichern. Das geht am einfachsten mit einem USB-Stick, auf den ihr ihm Game-Menü der PS3
sämtliche Spielstände und Rekorde kopiert. Allerdings funktioniert das
nicht komfortabel gesammelt, ihr müsste alle Daten einzeln übertragen.
Gleiches gilt für PlayStation 2-Savegames, die ihr vielleicht noch auf den virtuellen Memory Cards eurer PlayStation 3 habt. Immerhin: Fotos, Videos und Musik lassen sich dank der Funktion »Mehrere Kopieren« umso fixer sichern. Vom PlayStation
Store heruntergeladene Spiele und Demos könnt ihr nicht kopieren, ihr
müsst sie nach dem Umbau neu saugen. Immerhin sind bei eurem Account
bereits gekaufte Titel vermerkt, der erneute Download ist gratis.
Sollte eine Linux-Partition auf der Konsole
liegen, habt ihr leider Pech gehabt – es gibt keine Möglichkeit, diese
auf die neue Platte zu übertragen. Übrigens: Solltet ihr eine große
USB-Festplatte besitzen, könnt ihr euch die mühselige Einzel-Kopiererei
sparen und die Backup-Funktion aus dem System-Menü nutzen.
Das blaue Biest
steckt ihr alle Kabel ab und trennt die Konsole vor allem vom
Stromnetz. Die Harddisk-Klappe findet ihr auf der linken Seite der PlayStation 3,
mit dem Fingernagel oder einem flachen Schraubenzieher geht sie leicht
auf. Jetzt steht ihr vor dem ersten größeren Hindernis, einer
unscheinbaren blauen Schraube. Dieses Biest sitzt unglaublich fest,
deshalb ist jetzt viel Kraft und Gefühl gefragt. Letzteres braucht ihr,
damit ihr nicht aus Versehen die Schlitze abschleift und die Schraube
damit ruiniert! Stellt die PS3 am besten hochkant, dann könnt ihr mehr Druck auf den Schraubenzieher geben und er rutscht nicht so leicht durch.
die blaue Schraube entfernt ist, hebt ihr den Drahtbügel leicht an und
zieht ihn in Richtung Konsolenvorderseite. Mit einem sanften Klicken
lösen sich jetzt die Kontakte der Festplatte und ihr könnt einen
kleinen Blechschlitten, den so genannten Caddy, nach oben aus der
Konsole heben. Im Caddy ist die eigentliche Festplatte mit vier
weiteren Schräubchen fixiert, die ihr ebenfalls vorsichtig, aber mit
Druck löst.
könnt ihr die alte Platte heraus schieben und die neue einsetzen und
festschrauben. Danach versenkt ihr den Caddy von oben im
Laufwerksschacht und drückt ihn vorsichtig nach hinten. Wenn die Platte
richtig im Caddy sitzt, sollten die Kontakte sanft einrasten. Tipp:
Sobald die Löcher für die blaue Schraube deckungsgleich sind, ist der
Caddy in der finalen Position. Zum Schluss setzt ihr das blaue Biest
wieder ein, schließt die Festplattenklappe und hängt die Konsole wieder
an Strom und Fernseher.
Sobald ihr die PlayStation 3 jetzt einschaltet, erkennt das System die neue Festplatte
und will sie formatieren. Stimmt der Abfrage zu, nach ein paar Sekunden
ist alles vorbei. Jetzt könnt ihr im Systemmenü den neuen
Festplattenlatz überprüfen. Nicht erschrecken, wenn dort etliche GByte
weniger als erwartet angezeigt werden. Die PS3
braucht Platz für ihre Systemdateien, außerdem führen unterschiedliche
Berechnungsarten für die Angaben von Harddisk-Kapazitäten oft zu
Diskrepanzen.
zu schaufeln. Leider müsst ihr auch dabei wieder alles einzeln
übertragen. Vorsicht: Wenn ihr plant, auf der neuen Platte eine
Linux-Partition anzulegen, sollte das euer allererster Schritt (noch
vor dem Daten-Rückkopieren) sein. Beim Partitionieren werden nämlich
sämtliche Festplatteninhalte gelöscht; wenn die Disk ohnehin
jungfräulich ist, geht dabei nichts verloren. Gratulation, ihr habt die Konsole ordentlich aufgebohrt und nun
hoffentlich ausreichend Platz für eure Daten. Und sollte der auch
wieder knapp werden – die Festplatten-Hersteller entwickeln fast
jährlich größere Modelle.